Wie wurden die ersten Galaxien gebildet und wie haben sie sich in Grösse und Struktur zu unserer Milchstrasse weiter entwickelt?
ALPINE (das "ALMA Large Program to Investigate C+ at Early Times") ist ein 70-Stunden Beobachtungsprogramm mit dem Atacama Large Millimeter Array (ALMA). Das Program misst das Infrarot Licht von 118 Galaxien im frühen Universum inclusive deren Emission von ionisiertem Kohlenstoff (C+). Diese Messungen werden für das Studium von Staub und Gas in diesen Galaxien gebraucht, um zu verstehen wie diese Galaxien gebildet wurden und sich im Laufe der Zeit entwickelten.
Die Beobachtungen von ALPINE beschränken sich auf Galaxien, welche etwa 1 bis 1.5 Milliarden Jahre nach den Urknall existierten. Dies entspricht etwa 8-10% des heutigen Alters des Universums oder einer Rotverschiebung zwischen 4 und 6. Während dieser Zeit wachsen die Galaxien schnell in Masse und viele Eigenschaften heutiger Galaxien werden festgesetzt. Das Studium dieser Epoche ist deshalb wichtig um die Entwicklung der Galaxien vollständig zu verstehen.
Diese Webseite gibt einen Überblick über das ALPINE Beobachtungsprogramm. Für mehr Details und Zugang zu den ALPINE Daten, verweisen wir zu der ALPINE Webseite für speziell für Astrophysiker.
Wir sind ein Team von 50 Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern. Das Team wird von einer Gruppe von 8 Principal Investigators (PI) geleitet:
O. Le Fevre
(LAM, Frankreich)
PI, Projektleitung
A. Faisst
(Caltech/IPAC, USA)
Projektleitung Nord Amerika; Leitung Daten Management; Leitung Soziale Medien und Outreach
M. Bethermin
(LAM, Frankreich)
Leitung ALMA Datenverarbeitung
P. Capak
(Caltech/IPAC, USA)
Co-PI
P. Cassata
(Univ. Padova, Italien)
Co-PI
D. Schaerer
(Univ. Genf, Schweiz)
Co-PI
J. Silverman
(IPMU Tokyo, Japan)
Co-PI
L. Yan
(Caltech/IPAC, USA)
Co-PI
40+
Mitglieder
Unser Team für Soziale Medien und Outreach wird geleitet durch A. Faisst, M. Bethermin und M. Ginolfi.
ALPINE ist zur Zeit das grösste Beobachtungsprogramm mit ALMA mit dem Ziel einzelne, vorher bekannte Galaxien im fernen infraroten Licht zu beobachten. Diese Beobachtungen sind sehr wichtig um das Leben der Galaxien im frühen Universum besser zu verstehen. ALPINE vereinigt ALMA Beobachtung mit existierenden Datenprodukten in anderen Wellenlängen und ist deshalb das erste und grösste panchromatische Beobachtungsprogramm für das Studium solcher Galaxien.
Dies sind die Fragen, welche mit ALPINE beantwortet werden können:
Wie verändert sich die Produktion von Sternen in Galaxien über die Zeit?
Wie verschieden sind die Eigenschaften früherer und moderner Galaxien?
Wie ist das Zusammenspiel zwischen Sternentstehung und Galaxiendynamik?
Wie sieht die Umgebung aus, in der diese Galaxien leben?
Durch die Messung der Emissionen von ionisiertem Kohlenstoff (C+) bei einer Wellenlänge von 158μm, könne wir etwas über die Menge von Gas und dessen Bewegung (Rotation, Ausfluss, etc) in den Galaxien lernen. Die Kontinuumemission über mehrere Wellenlängen im fernen Infrarot wiederum erzählt uns etwas über die versteckte Entstehung von Sternen in sehr staubigen teilen der Galaxien.
ALPINE vereinigt eine grosse Menge an Daten über mehrere Wellenlängen. Diese beinhalten Beobachtungen von mehreren Boden und Weltraum basierten Teleskopen (zum Beispiel dem Hubble Teleskop oder dem Spitzer Infrarot Weltraum Teleskop), sowie spektroskopischen Beobachtungen von den Keck Teleskopen und mehreren europäischen Teleskopen (zum Beispiel dem Very Large Telescope).
Das ALPINE Beobachtungsprogramm bildet den Grundstein für zukünftige Beobachtungen mit der nächsten Generation von Teleskopen, wie zum Beispiel dem James Webb Space Telescope.
Wenn Sie das ALPINE Beobachtungsprogramm in einer Schrift erwähnen, verweisen Sie bitte auf alle der folgenden Publikationen: LeFevre et al. (2020, Programm Übersicht), Bethermin et al. (2020, ALMA Datenverarbeitung), Faisst et al. (2020, ergänzende Datenprodukte für ALPINE) - vielen Dank!
Presse (für Öffentlichkeit):
Wissenschaftliche Publikationen
(für Astrophysiker):